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Volksschule Oberpöllnitz mit Geheege 1922 bis1941 - Letzer Teil V.
Im Schulverband Oberpöllnitz – Geheege kam es nach der Abtrennung 1866 von Geroda und Mittelpöllnitz auch zu weiterem Streit um die laufenden Kosten. So auch 1926/27, das einem Schreiben vom 8.06.1926 des Thüringer Schulamtes Gera-Süd an das Thüringer Ministerium für Volksbildung u. Justiz in Weimar zu entnehmen ist.
Hier ging es um die Entscheidung, wer trägt die Restsummen, die sich am Jahresende trotz Kostenvorauszahlung noch ergeben. Diese Kostenvorauszahlung wurde der Gemeinde Oberpöllnitz auferlegt. Ebenfalls auch wieder nach diesen Unstimmigkeiten. So entschied das Thüringer Ministerium für Volksbildung. Begründung am 16.08.1927: Oberpöllnitz verfügt über recht hohe Einnahmequellen und es dürfte dieser Muttergemeinde nicht schwer fallen, auch diese Kosten zu tragen. Geheege hat einen Schulweg von 2,12 km und ist mit seinen 29 Einwohnern die kleinste Gemeinde im Bezirk.
Oberlehrer Otto Wolf ist verstorben (1907-1931 in Oberpöllnitz)
Wolf, Karl Otto *27.08.1870 Triptis - † 22.01.1931 Oberpöllnitz; zuvor Lehrer in Schönborn; ab Ostern 1913 Oberlehrer u. erste Lehrerstelle; während der Militärzeit von M. Beerbaum war O. Wolf Gesamtlehrer; in gleicher Zeit musste er auch den zum Militär eingezogenen Lehrer Liebold in Schönborn vertreten; der Unterricht erfolgte in beiden Orten verkürzt.

Am 4.02.1931 gibt das Thüringische Rentamt dem Thür. Ministerium für Volksbildung bekannt, dass die Witwe mit ihren 3 Kindern laut Beamtenbesoldungsgesetz vom 20.07.1921 noch 6 Monate die Besoldungsbezüge ihres Ehemanns zu erhalten hat. 1931 werden in der Volksschule Oberpöllnitz 67 Kinder unterrichtet und man diskutiert, wie diese Lehrerstelle wieder besetzt werden könnte. Der Schulrat in Gera sieht vorerst keine Möglichkeit und ob eine Vollzeitstelle wieder geplant werden könnte sei fraglich. Festgelegt wurde die Schaffung einer Schulhelferstelle. Eingesetzt wurde im April 1931 der Volksschulanwärter Otto Stöckel von der Schule Schwarzbach.
Lehrerprobleme gab es ständig. So mussten die 2 unteren Schuljahre ab 1940 in Triptis eingeschult werden. Am 23.12.1941 hat der Reichsstatthalter den Wunsch an das Thüringische Ministerium für Volksbildung ausgesprochen, dass wenigsten die 4 unteren Jahrgänge der Oberpöllnitzer Kinder in Oberpöllnitz beschult werden sollten. Daraufhin wurde der Kreisschulrat angewiesen eine Lehrkraft aus Gera nach Oberpöllnitz abzuordnen und nach Beendigung der Weihnachtsferien dort tätig zu sein.

Diese Akte im Archiv Weimar ist leider die Einzige auffindbare Unterlage über die angegebene Zeitspanne 1922 bis 1941 und besteht zum überwiegenden Teil aus Statistikblättern. Zwei Beispiele sind als Bildscan eingefügt. Für die DDR – Zeit bis zur Schließung der Schule Oberpöllnitz konnten keine Akten in den bekannten Archiven gefunden werden. Auch nicht über die tätigen Lehrerinnen und Lehrer. Wenn ein Leser*in darüber berichten könnte, wo derartige Akten lagern sollten, bitte ich um freundlichen Bescheid.
Quellen:
1. LATH – HStA Weimar, Thüringisches Volksbildungsministerium B 1632, Bl.1r.
2. Schulchronik von 1923 des Lehrers Karl Otto Wolf.

Wolfgang Schuster, Triptis/Oberpöllnitz 5/2023